Elefantenwahrheit

In der Parabel von den Blinden und dem Elefanten berichten die Menschen einander, was sie über einen Elefanten gelernt haben, als sie ihn einmal mit den Händen befühlen durften. „Wie eine Säule“, sagt der, der ein Bein befühlt hat. „Wie ein Fächer“, sagt der Ohren-Befühler und so weiter. Die Aussagen widersprechen sich und sind doch alle wahr. Jeder konnte nur einen Teil der „Elefantenwahrheit“ erfassen.

Auch in der realen Welt können wir Menschen immer nur Ausschnitte von Wahrheiten erfassen. Wir können zwar dazulernen, neue Teilwahrheiten erkennen. Aber vermutlich können wir niemals einen Überblick über die „Gesamtwahrheit“ erlangen. So kommt es, dass unter uns Menschen viele „Elefantenwahrheiten“ kursieren. Wir sind überzeugt, das Dinge so oder so richtig sind und begegnen aber auch Menschen, die genau vom Gegenteil überzeugt sind. Das fängt schon bei den Sprichwörtern an: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ stimmt, oder? „Gegensätze ziehen sich an.“ stimmt auch, oder nicht? Zwei Körnchen Wahrheit, die beide ihre Berechtigung haben.

Eine „Elefantenwahrheit“ nennen wir unsere Vorstellung davon, wie Dinge sind. Und wir öffnen uns für den Gedanken, dass sie nur ein Teil größerer Zusammenhänge sind, nur verschiedene Einsichten, die aus verschiedenen Blickrichtungen entstanden sind. Und dass widersprüchlich klingende „Elefantenwahrheiten“ durchaus ihre Berechtigung haben können. Wir entwickeln Freude daran, wie ein Detektiv herauszufinden, wie die verschiedenen „Elefantenwahrheiten“ entstehen und welche Zusammenhänge dahinter liegen.

Link zur Elefantenparabel



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